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Lerchen und Eulen | Langschläfer und Morgenmuffel

 


Gehören Sie zu den Menschen, die am frühen Morgen schon Bäume ausreißen können? Und haben Sie vielleicht sogar einen Partner, der das genaue Gegenteil ist - ein Morgenmuffel, wie er im Buche steht?

Dann wissen Sie, dass das gemeinsame Frühstück eine echte Belastungsprobe für die Beziehung sein kann. Eulen und Lerchen passen einfach nicht zusammen, oder doch? Wir verraten Ihnen später mehr – und sogar Vorteile! – für diese Art der Beziehung.

Wie unsere innere Uhr tickt ist genetisch bedingt

Nicht jeder Mensch ist automatisch Lerche oder Eule – die meisten liegen irgendwo zwischen den morgenfrischen Lerchen und den nachtaktiven Eulen. Auch der Rhythmus ändert sich im Lauf des Lebens. Kinder stehen in der Regel gern sehr früh auf – Jugendliche hingegen machen oft die Nacht zum Tag. Trotzdem ist bereits hier die genetische Veranlagung erkennbar: Wer genetisch zur Lerche neigt, wird als Jugendlicher tendenziell zum Normaltyp und im Alter wieder zur Lerche. Wer genetisch zur Eule neigt, wird als Jugendlicher meist ein notorischer Langschläfer und im Alter zu einer moderaten Eule. Der genetischen Veranlagung kann sich niemand entziehen und berühmte Beispiele zeigen, welche Folgen es haben kann, wenn man es dennoch tut. So starb der Denker und Langschläfer René Descartes einige Monate, nachdem ihn Christina von Schweden 1649 an ihren Hof geholt hat und zu philosophischen Gesprächen um 05.00 Uhr in der Früh nötigte. Zufall oder nicht, wer mag das beurteilen? Geschickter ging unser zweites Beispiel mit seiner genetischen Veranlagung um. Der Physiker Erwin Schrödinger sollte die Nachfolge von Max Planck an der Universität Berlin antreten und verbat sich schlicht und ergreifend Vorlesungen am Vormittag. Die heutigen Eulen können das nur neiderfüllt zur Kenntnis nehmen – sie müssen sich den gängigen Zeiten im Berufsleben unterordnen, leben damit gegen ihren Rhythmus und gewöhnen sich auch nicht daran.

Die innere Uhr synchonisiert in jeder Körperzelle die Stoffwechselvorgänge unseres Körpers.

Dem Chronobiologen Achim Kramer von der Berliner Charité ist es mit seinem Team gelungen, im Zelllabor die Aktivität genau jener Gene zu messen, die die innere Uhr steuern. Die körpereigenen Zeitgeber der Zellen liefern den Takt für die Ausschüttung der Hormone und das Schlaf-wach-Verhalten. Justiert werden diese „Zelluhren“ von einer „Meisteruhr“ im Gehirn, die wiederum über das Sonnenlicht gestellt wird. Die Meisteruhr ist der zentrale Taktgeber, der die Signale an die „Zelluhren“ weitergibt.

Kramer und sein Team entnahmen 28 Freiwilligen vom Typ Lerche und Eule ein winzig kleines Hautstück und vermehrten die Bindegewebszellen im Labor. Ein Glühwürmchen Enzym wurde quasi als „Reporter“ eingeschleust, um die Aktivität der Taktgeber nach außen sichtbar zu machen. Es leuchtete immer dann auf, wenn die genetischen Zeitgeber aktiv waren. Das Ergebnis ist spektakulär: Die innere Uhr von Eulen tickt deutlich langsamer als normal. Der Genrhythmus war in den meisten Fällen erst nach 25 Stunden beendet. Anders die Lerchen – ihr Genrhythmus war oft schon nach 23 Stunden beendet.

Die innere Uhr von Lerchen tickte also deutlich schneller. Am Ergebnis gibt es keinen Zweifel. „Obwohl die Proben anonymisiert waren, konnten wir allein am Verlauf der Laborkurven erkennen, ob es sich um einen Frühaufsteher oder einen Langschläfer handelt“, erläuterte Kramer. Lerchen oder Eulen können also gar nicht anders, selbst wenn sie wollten. Weder eine Lichttherapie noch die Gabe von Melatonin kann aus einer Eule eine Lerche machen. Es ist, wie es ist.

Die Liebe zwischen Lerche und Eule

Die Liebe fällt wohin sie will und fragt nicht nach Chronotypen. Ist nun die Beziehung zwischen einer Lerche und einer Eule von vornherein zum Scheitern verurteilt? Am Anfang der Beziehung werden die Unterschiede mit Sicherheit kaum ins Gewicht fallen. Im Taumel der Verliebtheit passen wir uns dem Partner freiwillig an und mutieren als Eule zur Lerche und andersherum. Wie wir aber nun wissen, sind unsere Gene stärker.

Spätestens nach Ablauf der ersten rosaroten Zeit folgt die Realität: Die Lerche zwitschert beim gemeinsamen Frühstück was das Zeug hält. Pläne für den Tag, Anekdoten aus dem Bekanntenkreis, Ereignisse aus den Nachrichten, Träume der vergangenen Nacht – der Gesprächsstoff scheint unendlich. Derweil die Eule mehr hängend als sitzend den Kaffee schlürft und nur eins möchte – ihre Ruhe und am besten noch eine Mütze Schlaf.

Hier hilft nur eins:

Gegenseitiges Verständnis, Rücksichtnahme und Toleranz – die Eckpfeiler jeder guten Partnerschaft – ermöglichen auch eine harmonische Beziehung zwischen Lerche und Eule. Wichtige Entscheidungen müssen schließlich nicht unbedingt am frühen Morgen oder späten Abend getroffen werden. Seien Sie großzügig zu Ihrem Partner. Wenn die Eule auf Ihren Weckruf nicht mit einem Redeschwall reagiert, sondern nur ein leichtes Fußwackeln als Zeichen dafür sendet, dass sie wach ist – nehmen Sie es großzügig und gelassen hin. Die Liebe überwindet jedes Hindernis!

Ausgeschlafen - gemeinsam jung bleiben!

Besondere Freizeitaktivität, älteres Paar mit Wasserbistolen

Zum Abschluss der versprochene (augenzwinkernde) Vorteil:

Wenn Sie als Frau eine Lerche sind, können Sie Ihrem Eulen-Partner morgens so ziemlich alles erzählen, was Sie wollen. Er wird sich nur vermutlich nicht mehr daran erinnern, was manchmal ganz praktisch sein kann…